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Wasser im Lago Maggiore - Teil I

Als eine der letzten Arbeiten vor der entgütigen Fertigstellung der Anlage begann ich heute mit der Gestaltung der Wasserflächen des Lago Maggiores. An diese Arbeiten habe ich mich lange nicht herangetraut und diese vor mir hergeschoben. Oftmals wird die Gestaltung von Wasseroberflächen mit Gießharz als besonders herausfordernd beschrieben. Ich kann schon jetzt folgendes Fazit ziehen: es war viel einfacher als gedacht - wenn man sich strikt an die Anweisung des Gießharz-Herstellers hält. Hier geht's zum zweiten Teil. 

Die benötigten Utensilien: Gießharz und Härter. Mischgefäß und Gefäß zum Umtopfen, Schutzhandschuhe und eine genaue Waage (Briefwaage).

 

Übrigens bieten auch viele Modellbahn-Zubehör-Hersteller ähnliche Produkte an. Einige müssen im Backofen verflüssigt werden, andere werden wie hier beschrieben verarbeitet. Allen gemeinsam ist ein auf die Ausbringungsmenge gerechnet unglaublich hoher Mondpreis. Daher habe ich mich für ganz normales Epoxydharz entschieden (3 KG für ca. 30,- €). Hiermit kann ich die drei zu bearbeitenden Seeflächen locker ausgießen.

Die exakte Einhaltung des Mischungsverhältnisses entscheidet bei der Verarbeitung von Epoxydharz über Erfolg oder Misserfolg! Bei einigen Herstellern muss nach Volumen gemischt werden, das von mir gewählte Produkt wird nach Gewicht (2:1) verarbeitet. 

Daher habe ich mir eine Briefwaage besorgt (die Folie schützt diese vor Verunreinigungen).

Zu den 200 g Harz kommen 100 g Härter.

Des Weiteren ist die absolut homogene Vermischung von Harz und Härter entscheidend für ein gutes Ergebnis. Hierfür habe ich mir aus dünnem Sperrholz einen Rührspatel gemacht, den ich in einen langsam (!) laufenden Akkuschrauber einspannen kann. Das Rührwerk darf nicht zu schnell laufen, damit keine Luftblasen entstehen. Nach dem ersten dreiminütigen Rühren wird die Masse noch einmal umgetopft und erneut drei Minuten lang verrührt.

Eingießen des Gemisches in die vorbereitete Gewässerfläche. Das Harz ist nachher absolut transparent. Man erkennt nach dem Aushärten alles, was sich darunter befindet und sollte daher den Untergrund entsprechend sorfältig vorbereiten. Ich habe die tiefen Stellen des Sees mit dunkler blaugrüner Farbe coloriert, die Uferzonen mit Sand und auch die eine oder andere Wasserpflanze in Form von Woodland-Turf  bzw. -Flock gestaltet. Auch können ein versunkenes Boot, Taucher o.ä. eingegossen werden.

Dabei ist unbedingt die maximal zulässige Gießhöhe zu beachten. Das Produkt, das ich verarbeitet habe, hat eine Gießhöhe von 10 mm. Tiefere Gewässer müssen in mehreren Schritten gegossen werden, wobei die erste Schicht so weit augehärtet sein muss, dass man beim Berühren der Oberfläche keine Fäden mehr zieht (ca. 18-24 Stunden). Ein zu frühes Übergießen kann zu einem zu starken Temperaturanstieg und zu einer Zerstörung der Gießmasse führen.

Erster Zwischenschritt. Man erkennt schon die schöne Spiegelung im Wasser. Wellen können später noch modelliert werden. An dieser Stelle wird noch eine zweite Schicht eingeossen, da diese Fläche ca. 20 Milimeter tief ist. Dann wird auch noch ein Boot in der Bootsgarage platziert.

Kurze Schrecksekunde 😱: Irgendwo war der Untergrund minimal durchlässig. Auch wenn das Gießharz auf den ersten Moment zähflüssig wirkt, so fließt es in wirklich jede Lücke. Beim satten Streichen mit sehr flüssiger Farbe und auch beim Gipsen standen in diesem Bereich die Farbe bzw. das Wasser zum Teil richtig hoch ohne, dass es tropfte.

 

Weiter zum zweiten Teil. 

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