Streckenwanderung

Wir beginnen unsere Reise entlang der Strecke in Lacorno Stazione. Der Bahnhof verfügt über zwei stumpf an der Anlagenkante endende Bahnsteiggleise und eine kurze Ladestraße an der Güter mit dem Ziel Alpe Bianco umgeschlagen werden. 

Der größten Teil der Gleisanlagen in Lacorno gehören zum Betriebsteil Lacorno Deposito. Hier befinden sich die Werkstätten, die Außenreinigungsanlage, der Bahndienst sowie zahlreiche Abstellmöglichkeiten . 

Am Bahnhof von Lacorno liegt aber auch die Anlegestelle der Seeschifffahrt. Das Schiff war seinerzeit das erste Verkehrsmittel am See. Eine durchgehende Uferstraße und die Eisenbahn kamen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzu.  

Dem Hafen gegenüber mit herrlichem Blick über den See liegt das Lago Maggiore Palace - ein Hotel der Spitzenklasse. Von der Frühstücksterrasse hat man nicht nur einen Blick über den See, sondern man kann auch das bunte treiben im Bahnhof verfolgen. 

Trotz des mondänen, fast großstädtischen Flairs gibt es in Lacorno viele pittoreske Stellen. Der Fahrer des Postautos (schweizerisch für einen Buslinienbetrieb) muss trotz aller Routine darauf achtgeben sein großes Gefährt nicht am engen Torbogen zu zerschrammen. 

Nach der steil ansteigenden Ausfahrt umrundet die Bahnlinie die Depotanlagen.  Oberhalb am Hang thront eine herrschaftliche Villa. Im Bild zu erkennen ist der LagoMaggioreExpress. 

Unzählige Treppenstufen stellen - typisch für die Region - den direkten Zugang zum Tal her. Die Zufahrtsstraße verläuft weiter bergwärts durch den Wald. Der Fußweg wird begleitet durch einen Wildbach, der rauschend und schäumend Richtung Lago Maggiore stürzt. Die Holzgestelle rechts im Bild dienen ebenfalls typisch fürs Tessin dem Weinanbau. 

Ein Wanderweg führt durch die Weinberge und weiter zu einer kleinen Kapelle. Unterhalb der Kapelle liegt die Anschlussweiche zum Marmorwerk

Hier herrscht reger Güterverkehr. Das Gleis zum Werk überquert die Zuwegung zum Werk und steigt dann kurz aber heftig an, um im Werkhof unter dem großen Portalkran zu enden. Die Via Cantonale (die Kantonsstraße) durchquert das Werk. Die beiden Werksteile sind mit einer Brücke verbunden.

Blick in den Hof des Marmorwerkes. Hier werden die durch die Bahn angelieferten Blöcke gelagert, umgeladen und natürlich weiterverarbeitet. 

Mit diesem Bild läuten wir den Übergang vom Segment Marmorwerk nach Vardesio ein. Vardesio ist eine kleine Ortschaft, die hoch oben auf einem Felsplateau liegt. Der hohe Glockenturm der örtlichen Kirche ist bereits von weitem sichtbar. Von eben diesem Turm wurde das Foto gemacht, das sowohl das Marmorwerk zeigt als auch den engen Einschnitt auf dem die Bahn den Ort durcheilt. 

Auf dem Dorfplatz vor der Kirche geht es turbulent zu. 

Im schattigen Garten kann man abseits des Trubels entspannen. 

Vardesio liegt oberhalb zweier malerischer Buchten am Lago Maggiore. Der Campanile (Glockenturm) ist ein gutes Orientierungszeichen. 

Wie herrlich ist diese Badebucht während im Hintergrund gleich mehrere Wasserfälle zu Tal stürzen.  

 Nun wenden wir uns wieder der Bahn zu: Diese hat den Einschnitt bei Vardesio passiert und strebt jetzt auf das Ufer des Lago Maggiore zu. Hier trifft sie auf die deutlich tiefer liegende Kantonsstraße. Bahn und Straße überqueren einen Bachlauf, der aus einem imposanten Wasserfall gespeist wird. Unterhalb der Straße - direkt am Seeufer - liegt ein nettes Wohnhaus, das mit Treppen und einem Aufzug an die Straße und das oberhalb liegende Parkdeck angebunden ist. Von der Bahn aus hat man jetzt einen herrlichen Blick auf den Lago Maggiore.

Nach Vardesio verlässt die Bahnstrecke das Seeufer und biegt nun in das herbstliche Valle del Castagno ab. Das Kastaniental trägt seinen Namen aufgrund tausender gelb und orange leuchtender Kastanienbäume. Auf dem Bild erkennt man den LMEx, der gerade eine der zahlreichen Schaf- oder Ziegenherden passiert. Im Hintergrund ist Vardesio an seinem Campanile auszumachen. 

Hier befinden wir uns ein ganzes Stück oberhalb von Bahn, Kantonsstraße und Uferlinie direkt am Waldrand auf einer Sonnenterrasse. 

Auf einem gemauerten Viadukt werden die schmale Talstraße sowie ein kleiner Gebirgsbach überquert. 

Hier erkennt man die ganze Szenerie aus der Drohnenperspektive. Dre kurze Dienstzug wird vom BDe 4/4 3004 geführt. 

Hier sieht man den LMEx aus der entgegengesetzten Perspektive. Im Hintergrund ist bereits das Stationsgebäude von Santa Maggiore auszumachen. 

Einfahrt eines bergwärts fahrenden Regionalzugs in Santa Maggiore. Es handelt sich um eine Ersatz- oder Verstärkergarnitur. Die Triebwagen BDe 4/4 werden nur noch für Randleistungen eingesetzt und auch der erste Wagen ist noch nicht im aktuellen royalblue-beige lackiert. 

Stationsgebäude von Santa Maggiore mit einem talwärts fahrenden Regionalzug. Oberhalb der Station befinden sich noch zwei weitere Gebäude. Eines dient einem Ziegenzüchter als Domizil. Das noch weiter oben gelegenen Haus ist ein reines Wohnhaus. Der Besitzer hat eine Materialseilbahn errichtet, die es ihm ermöglicht, seine Einkäufe und sonstigen Dinge vom Parkplatz neben dem Stationsgebäude bequem nach oben zu befördern. Eine Zufahrt für Fahrzeuge ist nicht möglich. 

Der kleine Ziegenhof mit den typischen Weinbergen im Vordergrund. Die Weinlese ist in vollem Gange. 

Einige Rustici sind nur über schmale Pfade mit hunderten von Treppen zu erreichen. Fahrstraße sucht man hier nach wie vor vergeblich. Glücklich ist derjenige Hauseigentümer, der über eine Materialseilbahn verfügt. so müssen zumindest die Einkäufe vom zentralen Dorfparkplatz neben der Bahnstation nicht hinauf getragen werden. 

Hauptweg in Santa Maggiore mit aufziehendem Morgennebel. 

Hinter Santa Maggiore führt die Strecke ungestaltet an der Rückseite der Kulisse entlang. Hier gibt es aus fahrplantechnischen Gründen noch eine Ausweichmöglichkeit, die jedoch nicht ausgestaltet wird. 

Nun beschreibt die Strecke eine verdeckte 180° Kehre und taucht im Bereich des Verladeplatzes des Steinbruchs wieder aus dem Tunnel in den gestalteten Bereich auf. Der eigentliche Marmorsteinbruch ist ein Untertagebau, der noch weiter oben in den Bergen angesiedelt ist. Zunächst werden die Felsblöcke per Materialseilbahn bis zum Verladeplatz geschafft. Hier geschieht der Umlad auf die Bahn, die die Blöcke dann ins Marmorwerk bei Santa Maggiore befördert. 

Das Streckengleis durchsticht im weiteren Verlauf einen weiteren kurzen Bergrücken und überquert eine Schlucht auf einer Stahlgitterbrücke. Nun steigt das Gleis in Maximalsteigung an. Oberhalb befindet sich der Abstellbahnhof von Alpe Bianco. Durch einen zweigleisigen Tunnel, der die Zufahrt zum Abstellbahnhof und das Streckengleis aufnimmt, wird der Endbahnhof Alpe Bianco erreicht.