Neben dem Personenverkehr spielt auch der Güterverkehr bei der LMEx eine große Rolle. Zum einen läuft die Versorgung der Alpe Bianco komplett über die Bahn, zum anderen versendet der Marmorsteinbruch bei Alpe Bianco werktäglich mehrere Wagen zur marmorverarbeitenden Fabrik in Lacorno. Im Marmorwerk werden die Marmorblöcke weiterverarbeitet; der anschließende Versand erfolgt dann auf der Straße.
Der Gleisanschluss des Steinbruchs befindet sich unterhalb von Alpe Bianco und wird mehrmals täglich von der in Alpe Bianco stationierten Rangierlok bedient, z.B. um 07.35 Uhr bis 08.11 Uhr. Beladene Marmorwagen werden am Nachmittag / Abend des Vortages in Alpe Bianco bereitgestellt und dann am nächsten Morgen dem Montag bis Freitag verkehrenden tm 113 (Alpe Bianco ab um 07.55 Uhr mitgegeben. Weitere anfallende Wagen verkehren in den normalen Personenzügen, vorzugsweise bis zum frühen Nachmittag da die Personenzüge am Nachmittag mit weiteren Personenwagen verstärkt werden.
Die Marmorwagen laufen am Zugschluss - hier in Santa Maggiore.
Durch den Herbstwald rollt der Regionalzug Dispozug (Ersatzzug) für den RegioPanoramico 111 zwischen Santa Maggiore und Vardesio talwärts. Am Zugschluss laufen einige Marmorwagen mit.
Der Zug passiert auch das entgültige Ziel der Marmortransportwagen. Das Marmorwerk liegt zwischen Lacorno und Vardesio. Interessant ist dir Führung des Streckengleises direkt entlang Landstraße durch das Marmorwerk.
Während der Regionalzug mit den beladenen Wagen auf Lacorno zustrebt, haben die beiden Rangiermitarbeiter sich mit Ihrer Faur bereits an Gleis 1 postiert. Der Flachwagen hat eine Abrollmulde mit Produktionsresten aus dem Marmorwerk geladen. Diese werden im Marmorbruch verkippt.
Der Regionalzug hat Lacorno Stazione auf Gleis 2 erreicht. Nachdem die Fahrgäste ausgestiegen sind, nimmt einer der beiden Rangierer auf der Bühne des letzten Wagens Platz.
Die am Schluß des Regionalzuges laufenden Marmorwagen werden weiteren auf Gleis 21 abgestellt (Gleisplan).
Während auf der einen Seite für das Marmorwerk bestimmte Wagen abgehängt werden, setzt die bislang in Gleis 1 wartende Faur an das andere Zugende und hängt den für die Bergfahrt bestimmten Wagen wieder an. Im oberen Bild sieht man, wie gefährlich die Arbeit der Rangierer beim Kuppeln ist.
Nun fährt zunächst die Faur nach Gleis 2 und zieht bis kurz vor Ende des Gleises vor. Danach folgt die GDE 4/4 6004 mit dem Regionalzug (Pendelzug) mit dem Flachwagen am neuen Zugende. Der Lokführer steuert die Komposition schon vom Steuerwagen aus, so dass der Rangierer ihn von der nun hinten laufenden Lok einweisen muss. Die Faur hat übrigens so weit vorgezogen, damit der Rangiermitarbeiter direkt einsteigen und ins Depot zurückfahren kann.
Nun zieht die Faur die beladenen Wagen aus dem Aufstellgleis und macht sich ins Gleis 2 in Lacorno Stazione auf. Von her werden die Wagen bergan Richtung Marmorwerk gedrückt.
Als geschobene Rangierfahrt (daher zeigt das Ausfahrsignal Halt) geht es nun in Richtung Marmorwerk, dessen Gleisanschluss zwischen Lacorno und Vardesio von der Strecke abzweigt. Der Rangierer beobachtet die Strecke von der Zugspitze aus.
Die Rangierfahrt ist an der Anschlussweiche angekommen. Der Rangierer schließt die Weiche nun auf und legt sie auf Abzweig.
Die Faur schiebt die schwere Wagenschlange in den Anschluss - gut, dass die Faur remotorisiert ist und genügend Power hat.
Auch hier überwacht der Rangierer von der Bühne des ersten Wagens die Rangierfahrt.
Nach Abstellen der Wagen der Wagen im Werk fährt die Faur leer nach Lacorno zurück. Der Rangierer muss zuvor noch die Weiche in Grundstellung verschließen.
Im Marmorwerk beginnt der Ablad der Wagen sofort. Der Portalkran von Auhagen befördert die tonnenschweren Blöcke auf den Lagerplatz oder direkt in die Werkhalle.