Gleisbau und Elektrik

Ich verwende beim LagoMaggioreExpress Gleise und Weichen von PECO. Hier beschreibe ich die Verlegung der Flexgleise und den Einbau der Weichen. Als Werkzeuge benötige ich einen Akkuschrauber, Seitenschneider, Spitzzange und Feile sowie kleine Schrauben zur Fixierung der Gleise. Für die Polarisierungskabel und die Stromanschlüsse noch einen Holzbohrer für den Akkuschrauber und natürlich einen Lötkolben und Lötdraht.

Die Flexgleise schraube ich zur Fixierung direkt auf den Holzunterbau. 

PECO-Gleise sind betriebssicher, einfach zu verlegen, günstig und nach ordentlichem Einschottern und Farbbehandlung auch realistisch. 

Die benötigten Weichen sind auch endlich da. 

Die Verlegung der Flexgleise ist schnell beschrieben: Ich lege die Gleise zunächst grob aus und fixiere mit einer oder mit mehreren kurzen Spaxschraube(n) den Schwellenrost auf dem Untergrund. Wenn das Gleis in einer Kurve verläuft, wird man jetzt zumindest eine Schiene kürzen müssen, bevor man mit den Metallschienenverbindern das neue Gleis anfügen kann. Hierzu lege ich auch das nächste Gleisstück möglichst passgenau aus und trenne dann mit dem Seitenschneider die Schiene ab. Die Trennstelle bearbeite ich mit einer Feile sorgfältig nach - je sorgfältiger man hier arbeitet, desto einfach lässt sich der Schienenverbinder auf das Schienenprofil schieben. Ebenfalls abgetrennt werden müssen ein bis zwei Schwellen je Gleis im Bereich der Übergangsstelle, damit die Schienenverbinder auch wirklich auf das Schienenprofil aufgeschoben werden können und nicht durch die Kleineisenimitation behindert werden. So arbeite ich mich relativ schnell die Strecke und die Bahnhofsgleise entlang.

Auf dem oberen Bild erkennt man gut die fehlenden Schwellen an den Gleisübergängen. Zum Füllen der Lücken nutze ich übrig gebliebene Schwellen von Reststücken. Hier schneide ich mit dem Cuttermesser die Kleineisenimitation vorsichtig ab, so dass die Schwellen einfach unter die Schien geschoben und verklebt werden können. 

Im Bereich von Kreuzungen und Weichen wird genauso wie oben beschrieben verfahren. Hier ist es vor allem bei sehr kleinen Abzweigwinkeln von Weichen nötig, die Schwellen auch seitlich zu kürzen, damit diese sich nicht überlappen. Wenn die Gleis- und Weichenlage in Ordnung ist, kann man auch gleich das Loch für die Stellschwelle der Weichen bohren. Ich verwende einen 10-mm-Bohrer, so dass sich der dünne Stelldraht, der zum Antrieb unter die Anlage führt, auch frei bewegen lässt. 

Die Fahrstromversorgung löte ich im Bereich der Schienenverbinder an. Es ist sehr sinnvoll entsprechende Kabelfarben festzulegen und sich peinlichst genau daran zu halten. 

 

Hier sind fünf Weichenantriebe anzuschließen und nicht weniger als sieben Herzstücke richtig zu polarisieren. Im oberen Bild sieht man den Stand nach gut der Hälfte der Arbeiten. Es kam noch deutlich mehr Drahtverhau hinzu. Nach dem Verlöten aller Stellen werden die Kabel noch geordnet und mittels Kabelbindern ordentlich gruppiert. 

 

Nachfolgend beschreibe ich stichpunktartig die Vorgehensweise bei der Verdrahtung und Polarisierung der Doppelten Gleisverbindung:

 

  • Ich verwende die günstigen Conradweichenantriebe. Im Bereich der Stellschwelle der Weiche habe ich ein 10mm-Loch in die Grundplatte gebohrt. Der Antrieb wird von unten mit zwei kleinen Schrauben an der Grundplatte befestigt. Ein 0,8 bis 1,0 mm starker Federstahldraht wird an einer Seite umgebogen und von oben durch das Loch der Stellschwelle geführt, so dass der Draht nicht nach unten durchrutscht. Die Conrad-Antriebe habe eine seitenverstellbare Aufnahme zur Befestigung des Drahtes. 
  • Wenn der Antrieb justiert ist, geht es an den elektrischen Anschluss: es gibt eine rote Litze zur Stromversorgung und zwei braune Kabel zur Schaltung (gerade/Abzweig). Ich verwende kleine Kippschalter AN/AUS/AN (ebenfalls von Conrad). Die Antriebe verfügen eigentlich über eine Endabschaltung, die jedoch nicht immer sicher funktioniert. Daher nutze ich die Mittelstellung (AUS). Die Schalter habe ich an Ort und Stelle in die Seitenwand des Segmentkastens eingebaut.
  • Die gelbe Litze des Antriebs versorgt das zu polarisierende Herzstück der jeweiligen Weiche (bei der DKW das gegenüberliegende!).
  • Die beiden weiteren blauen Litzen des Antriebs nehmen die Fahrspannung der rechten bzw. linken Schiene auf, die dann je nach Weichenstellung über den eingebauten Polarisierungsschalter über das zuvor erwähnte gelbe Kabel zum Herzstück geführt wird. Welche Spannung angelegt werden muss, habe ich bei jedem Antrieb einfach ausprobiert. Die Chance liegt bei 50 zu 50.
  • Insgesamt kommt man je Antrieb auf ca. 15 Lötstellen - ich war also mehrere Abende mit dieser Weichenverbindung beschäftigt.
  • Zu guter Letzt müssen "nur" noch die beiden Herzstücke der einfachen Kreuzung in der Mitte der DGV über den Schalter einer der Weichen polarisiert werden. Auch hier hat man wieder die 50 zu 50 Chance, ob man einen Kurzschluss produziert oder die richtige Wahl auf Anhieb getroffen wird.

Den Abschluss der Gleisarbeiten bilden das Schottern und Altern der Schienen. Den Schotter trage ich mit dem Teelöffel auf und verteile ihn dann mit einem mittelharten Borstenpinsel. Auf gleiche Art und Weise lassen sich auch die Randwege, bzw. die Flächen zwischen den Gleisen gestalten. Ich verwende Schotter von Heki und für die Flächen dazwischen gesiebten Sand aus der Maggia im Tessin.

 

Zum Verkleben nutze ich das bekannte Gemisch aus wasserlöslichem (!) Weißleim und Wasser in dass ich einen Tropfen Spülmittel zu Entspannung gebe. Mit einer Einwegspritze tröpfele ich das Gemisch vorsichtig zwischen die Schwellen. Nach dem Vollständigen Durchhärten entferne ich mit dem Finger oder einem weichen Holzstäbchen hochstehende Schottersteinchen. In Weichen mache ich die Zungen und Antriebe wieder gängig und kratze mit einem Zahnarztwerkzeug die Radlenker frei, falls sich ein Schottersteinchen hierhin verirrt haben sollte. Danach entferne ich die Spaxschrauben, die das Gelis bis dahin hielten und sauge den Gleiskörper mit dem Staubsauger ab. Nun offenbaren sich auch die Stellen, an denen der Schotter möglicherweise nicht richtig verklebt war. Diese Stellen schottere ich ebenso nach wie die Löcher, in denen zuvor die Spaxschrauben steckten. Danach erfolgen nach erneutem gründlichen Durchtrocknen die zuvor beschriebenen Schritte erneut. 

 

Für die Alterung der Schienen nutze ich Farben von Tamiya (z.B. redbrown). Die Farbe lassen sich mit Wasser oder Thinner Verdünnen. Das Auftragen kann mit einem Pinsel erfolgen. Ich nutze lieber eine Airbrush-Pistole, da ich in einem Durchgang auch gleich das Gleisumfeld mit einer feinen Schicht Bremsstaub versehen kann. Nach dem Auftragen der Farbe reinige ich die Schienenköpfe sorgfältig mit Verdünnung, damit es später nicht zu Kontaktproblemen kommt. 

Die Bahnsteigkanten sollten vor dem Schottern aufgestellt werden. 

Farblich behandelter Gleis- und Weichenbereich. Die Fahrleitung fehlt jedoch noch.